Wo und in welchem Umfeld gibt es das – und wird auch noch groß gefeiert?
Ein Relikt aus den Zeiten des „Sozialismus“ lassen wir alljährlich in unserer Niederlassung Rustow wieder aufleben. Nicht nur unsere Frauen, sondern auch die „Männer“ genießen diesen Tag! In diesem Jahr war es der 8. März 2011, wo zugleich die „Narren“ in der Fastnacht tanzten.
Das rheinländische Faschingstreiben liegt weder den Franken, noch den Vorpommern und darum machten wir es uns lieber ganz gemütlich.
In unserem Gutshaus oder in unserem neuen Produktionsgebäude – wir hielten zusammen und genossen zum Wohle unserer Frauen ganz einfach den „Frauentag“ am Faschingsdienstag. Die beigefügten Fotos sprechen für sich – wir sind eine feste Gemeinschaft – auch mit den Männern!
Und unser Dank gilt dem Kollegen Gunnar Frese, der das wie immer perfekt organisiert hat!
Internationaler Frauentag
Der Internationale Frauentag (auch Weltfrauentag genannt) dürfte wohl in unserem Land nur für die Damen aus den neuen Bundesländern ein denkwürdiges Datum sein.
Zur Erklärung des Datums werden je nach Quelle verschiedene Ereignisse herangezogen. Die deutsche Sozialistin Clara Zetkin schlug auf der Zweiten Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz am 27. August 1910 in Kopenhagen die Einführung eines internationalen Frauentages vor, ohne jedoch ein bestimmtes Datum zu favorisieren. Einige Monate später wurde am 19. März 1911 in Dänemark, Deutschland, Österreich, Ungarn und der Schweiz der erste Frauentag gefeiert. Mit der Wahl des Datums wurde der revolutionäre Charakter des Frauentags hervorgehoben, denn der Vortag, der 18. März, war der Gedenktag für die Gefallenen während der Märzrevolution 1848. Außerdem hatte auch die Pariser Kommune 1871 im März begonnen.
Am 8. März 1917 nach russischem (julianischem) Kalender der 23. Februar streikten in Sankt Petersburg die Arbeiter- und Soldatenfrauen des armen Stadtviertels Wyborg und lösten damit die Februarrevolution aus. Zur Ehre der Rolle der Frauen in der Revolution wurde auf der Zweiten Internationalen Konferenz kommunistischer Frauen 1921 in Moskau auf Vorschlag der bulgarischen Delegation der 8. März als internationaler Gedenktag eingeführt. Nach anderer Darstellung war es nach Aufforderung von Alexandra Kollontaj und anderen Vorkämpferinnen Lenin, der in diesem Jahr, 1921, den 8. März zum Internationalen Frauentag erklärte.
Wenngleich dieser feierliche Anlass im Westen nahezu vollkommen unbekannt ist, werden aus diesem Anlass in den Ländern des früheren sozialistischen Machtbereiches immer noch zahlreiche Veranstaltungen und Feiern abgehalten. Das finden wir auch gut so. Man sollte alte Brauchtümer pflegen,auch wenn sie wie in diesem Fall noch aus dem Zeitalter des Sozialismus stammen.